ILD Board Mittelhessen

Interstitielle Lungenerkrankungen (ILDs) werden umgangssprachlich auch als Lungenfibrosen bezeichnet und sind durch eine Entzündung des Lungengewebes mit wechselnd ausgeprägtem narbigen Umbau gekennzeichnet. Dies führt zum einen zu einem Verlust an Gasaustauschfläche, zum anderen zu einem Verlust der Lungenelastizität („Compliance“). Mehr als 100 verschiedene Erkrankungen können eine ILD induzieren. Hierzu gehören die Sarkoidose, die exogen allergische Alveolitis, die langjährige Inhalation von Asbestfasern, Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, diverse Medikamente sowie auch bislang unbekannte (idiopathische) Ursachen. Die Prognose und die Therapie hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab. Daher ist eine möglichst präzise und reliable Diagnostik erforderlich. Eine diagnostische Einordnung erfolgt einerseits klinisch-anamnestisch sowie bildgebend (HR-Computertomographie), in vielen Fällen ist jedoch eine interdisziplinäre Diagnostik unter Beteiligung mehrerer Disziplinen und auf dieses Erkrankungsspektrum spezialisierten Ärzten (u.a. Pneumologen, Radiologen, Pathologen, Thoraxchirurgen, Rheumatologen/Immunologen, Arbeitsmediziner) sowie eine feingewebliche oder ggf. auch chirurgische Probenentnahme erforderlich.

Da ILDs selten sind und meist nur sehr kleine Biopsiepartikel zur diagnostischen Einordnung durch einen Pathologen zur Verfügung stehen, erfordert auch die histopathologische Aufarbeitung eine hohe Expertise und Spezialisierung sowie meist eine langjährige Erfahrung mit diesem Erkrankungsspektrum.

Um die Expertise in den unterschiedlichen Fachbereichen zu bündeln und so eine optimale Diagnostik und Therapie für den Patienten zu gewährleisten, werden Patienten mit ILD daher im Einklang mit internationalen Empfehlungen zentrums- und standortübergreifend in sogenannten ILD Boards besprochen.

Das ILD Board Mittelhessen findet monatlich am Institut für Pathologie, Zytopathologie und Molekularpathologie Wetzlar statt und blickt auf eine über viele Jahre dauernden Historie zurück. Die Patienten werden insbesondere mit der Expertise von Prof. Dr. med. A. Günther (Chefarzt der Agaplesion Lungenfachklinik Waldhof Elgershausen und Leiter der Ambulanz für ILD am Uniklinikum Giessen; https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_pne/8016.html ) Dr. med. A. Breithecker (Chefarzt der Radiologie des Gesundheitszentrum Wetterau) und Prof. Dr. med. L. Fink (niedergelassener Pathologe mit Spezialisierung auf Lungenerkrankungen) individuell besprochen. Aktuell sind in der Konferenz Spezialisten aus folgenden Kliniken und Instituten vertreten:

  • Ambulanz für interstitielle Lungenerkrankungen, Uniklinikum Gießen
  • Agaplesion Evangelisches Krankenhaus Gießen
  • Gesundheitszentrum Wetterau
  • ÜGP MVZ Institut für Pathologie, Zytopathologie und Molekularpathologie Gießen/Wetzlar/Limburg
  • Hufeland-Klinik Bad Ems
  • Klinikum Fulda
  • Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur
  • Klinikum Wetzlar
  • Kerckhoff Klinik Bad Nauheim Rheumazentrum und Thoraxchirurgie Kerckhoff Klinik
  • St. Vincenz Krankenhaus Limburg
  • Klinikum Bad Hersfeld und HKZ Rotenburg

Ansprechpartner: Prof. Dr. Ludger Fink (fink@patho-uegp.de)